Klinikum Bayreuth GmbH übernimmt MVZ an der Spinnerei - Meilenstein in der ambulanten Versorgung: Patientinnen und Patienten profitieren von breiterem Behandlungsspektrum
Die Klinikum Bayreuth GmbH erweitert ihre Kapazität im Bereich des ambulanten Operierens und übernimmt den Bayreuther Standort des Medizinischen Versorgungszentrums der Med 360° an der Spinnereistraße. Diesem Vorhaben, das zum 1. Juli 2024 umgesetzt werden soll, haben jetzt die Mitglieder des Aufsichtsrates des Krankenhauses der maximalen Versorgungsstufe in kommunaler Trägerschaft und der Zweckverbandsversammlung in einer Sondersitzung zugestimmt.
„Das Prinzip digital vor ambulant vor stationär wird die zukünftige Versorgungslandschaft prägen", sagt Dietmar Pawlik, Geschäftsführer der Klinikum Bayreuth GmbH. Eingriffe, die vor Jahren noch mit einem stationären Krankenhausaufenthalt verbunden waren, können heute ambulant stattfinden. Und an die Stelle unterschiedlich hoher Vergütungen für stationäre und ambulante Behandlung sind einheitliche Hybrid-Fallpauschalen getreten. Eingriffe mit stationärem Aufenthalt der Patientin oder des Patienten lassen sich für Krankenhäuser seither nicht mehr wirtschaftlich darstellen. Dem standen bislang auch fehlende Kapazitäten entgegen. Nur ein Operationssaal an der Betriebsstätte Klinikum stand bis dato für ambulante Eingriffe zur Verfügung. „Durch die Übernahme des ambulanten Operationszentrums und der damit verbundenen Praxisräume erschließen wir neue Möglichkeiten für die Weiterentwicklung in Richtung einer bedarfsgerechten Versorgung durch die Klinikum Bayreuth GmbH zusammen mit unserer Med Zentrum Klinikum Bayreuth GmbH", erklärt Prof. Dr. Astrid Weyerbrock, Ärztliche Direktorin der Klinikum Bayreuth GmbH.
Erfolgreicher Abschluss
Ambulante Patientenversorgung hat die Klinikum Bayreuth GmbH einem Tochterunternehmen, der Med Zentrum Klinikum Bayreuth GmbH, übertragen. Dieses Unternehmen, das Zentren mit 14 medizinischen Disziplinen in Bayreuth betreibt und damit maßgeblich zur fachärztlichen Versorgung der Region beiträgt, gehört vollständig der Klinikum Bayreuth GmbH. Bereits im Januar haben Vertreter des bisherigen Med Center-Betreibers und der Med Zentrum Klinikum Bayreuth GmbH eine Absichtserklärung zum Übergang des Standortes an der Spinnereistraße unterschrieben. Seither wurde an den Verträgen gearbeitet, dies ist nunmehr erfolgreich abgeschlossen. Drei Operationssäle und eine großzügige Infrastruktur im historischen NSB-Gebäude gehen an die Med Zentrum Klinikum Bayreuth GmbH. Die Zustimmung der Kassenärztlichen Vereinigung zur Übertragung der chirurgischen und anästhesiologischen Kassenarztsitze, die Voraussetzung für ambulante Versorgung sind, wurde beantragt und ist Vollzugsvoraussetzung für die Transaktion.
Das Ärzte-Team begrüßt den Übergang und wird an Bord bleiben. Allen weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat die Med Zentrum Klinikum Bayreuth GmbH die Weiterbeschäftigung angeboten. Zum 1. Oktober wird das Zentrum für ambulantes Operieren wieder mit voller Leistungsfähigkeit zur Verfügung stehen. Bis dahin führen Reparatur- und Austauscharbeiten zu einem eingeschränkten OP-Betrieb.
Gesamtes Spektrum des ambulanten Operierens
An der Spinnereistraße kann in Zukunft das gesamte Spektrum des ambulanten Operierens angeboten werden. Laut einer Vorschrift kann ein Standort als weitere Betriebsstätte gelten, wenn dieser innerhalb eines Radius von 2000 Metern um ein Krankenhaus liegt. In einer solchen Betriebsstätte können dann grundsätzlich die ambulanten Leistungen des Krankenhauses angeboten werden. Details werden nach Abschluss der Übernahme konkret festgelegt. Von dem Zentrum und seinen neuen, vielfältigen Möglichkeiten werden zuerst die Patientinnen und Patienten profitieren. Aber auch für die stationäre Versorgung an der Klinikum Bayreuth GmbH eröffnet es Perspektiven. Denn mehr Kapazität für ambulantes Operieren, schafft auch Kapazität für stationäres Operieren.
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