Was bei Hitze-Erkrankungen hilft
Klettern die Temperaturen im Sommer auf 30 Grad und mehr, fühlen sich viele Menschen unwohl. Mehr als jeder Dritte (35,2 Prozent) in Bayern verträgt lang anhaltende Hitze und Temperaturen über 30 Grad eher schlecht, bundesweit sind es mit 38,5 Prozent etwas mehr. Das ergab eine repräsentative Online-Umfrage von Civey im Auftrag der AOK zum Hitzeaktionstag am 5. Juni. „Viele unterschätzen die Gefahren von Hitze auf die eigene Gesundheit, der Aktionstag soll dazu beitragen, das Bewusstsein dafür zu steigern", so Doris Ohnemüller, Gesundheitsexpertin bei der AOK in Bayreuth. 41,8 Prozent der Befragten im Freistaat gaben an, bei länger anhaltender Hitze erschöpft zu sein, 14,5 Prozent leiden an Kopfschmerzen und 12,5 Prozent sind von Schwindel und Übelkeit betroffen. Diese Symptome können auf Hitzeerkrankungen hindeuten.
Sonnenstich, Hitzschlag und Co.
Gesundheitliche Folgen großer Hitze zeigen sich oft unterschiedlich und reichen von einer Hitze-Erschöpfung bis hin zum Hitzschlag. Eine Hitze-Erschöpfung kann entstehen, wenn bei starkem Schwitzen zu wenig Flüssigkeit zugeführt wird. Hier hilft es, Betroffene in eine möglichst kühle Um-gebung zu bringen und die Körpertemperatur zu senken, zum Beispiel mit erfrischenden, feuchten Tüchern an Armen und Beinen. „Um einen bestehenden Flüssigkeitsmangel auszugleichen, sollte man so schnell wie möglich elektrolythaltige, nicht-alkoholische Getränke zu sich nehmen", so Doris Ohnemüller.
Ein Hitzschlag entsteht meist aus einer Hitze-Erschöpfung und kann lebensbedrohlich sein. Symptome eines Hitzschlags sind Übelkeit, Erbrechen, trockene, warme Haut, Anstieg der Körpertemperatur (bis 41 Grad Celsius), Verwirrtheit bis hin zur Bewusstlosigkeit. Im weiteren Verlauf kann sich ein Multiorganversagen entwickeln. „Ein Hitzschlag ist ein akut lebensbedrohliches Krankheitsbild, bei dem sofort der Notarzt oder die Notärztin gerufen werden muss", erklärt die AOK-Gesundheitsexpertin. Bis zum Eintreffen ärztlicher Hilfe sollte bereits mit Kühlungsmaßnahmen begonnen werden.
Ein Sonnenstich ist die Folge direkter, lang andauernder Sonneneinstrahlung auf den ungeschützten Kopf und Nacken ohne ausreichende Abkühlung. Die aufgestaute Hitze reizt die Hirnhaut. Ein heißer, hochroter Kopf ist ein deutliches Anzeichen, häufig kommen Kopfschmerzen, Nackensteife, Schwindel und Übelkeit bis hin zu Erbrechen dazu. Auch hier gilt: Bei Anzeichen eines Sonnenstichs sollten sich Betroffene sofort in den Schatten begeben beziehungsweise einen kühlen Ort aufsuchen und den Kopf hochlagern.
Für individuelle Fragen können AOK-Versicherte ab dem Hitzeaktionstag das medizinische Hitzetelefon von AOK-Clarimedis unter der Telefonnummer 0800 1 265 265 nutzen. Ab 5. Juni ist es täglich und rund um die Uhr erreichbar. AOK-Clarimedis beantwortet mit einem Team aus Fachärztinnen und Fachärzten sowie medizinischen Experten und Expertinnen alle Fragen zu Diagnosen, Therapien und Symptomen. „Gesundheitliche Beschwerden bei Hitze werden vom Expertenteam eingeordnet; darüber hinaus erläutern die Fachleute Möglichkeiten, um der Hitze entgegenzuwirken", so Doris Ohnemüller.
Internet-Tipps
• www.aok.de/pk/hitzeschutz (ab 5. Juni)
• www.hitzeaktionstag.de
Hintergrund:
Der Hitzeaktionstag ist erstmals 2023 von der Bundesärztekammer und der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) e.V. initiiert worden und findet in diesem Jahr mit vielen regionalen und bundesweiten Aktionen und Veranstaltungen am 5. Juni statt. Beteiligt sind zahlreiche Organisationen und Verbände, die den Aktionstag unterstützen, darunter auch die AOK.
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