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Fest verwurzelt – in Therapie und Zuhause - Erweiterung der tagesklinischen Behandlungsplätze am Bezirkskrankenhaus Bayreuth

Kinder daheim, Tiere zu versorgen – wie soll das gehen, dass man sich da wochenlang in eine Klinik legt? Eine Depression aber nicht zu behandeln, das ist auch keine Option. Hier ist eine tagesklinische Behandlung im Bezirkskrankenhaus Bayreuth der richtige Weg. Weil der Bedarf und die Nachfrage nach tagesklinischen Plätzen steigen, hat das Bezirkskrankenhaus Bayreuth sein Angebot aufgestockt.

„Wenn das ambulante Angebot nicht mehr ausreicht und ein vollstationäres Angebot aufgrund der familiären Situation nicht möglich ist, schließt die Tagesklinik diese Lücke", sagt PD Dr. med. Maximilian Huhn. Er ist stellvertretender Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Bezirkskrankenhaus Bayreuth und leitender Oberarzt der
Tagesklinik 3 für Erwachsene. 20 Patienten können dort behandelt werden – 15 waren es bisher. Das tagesklinische Angebot ist attraktiv: Man ist während der Behandlungsdauer von etwa acht Wochen nicht komplett raus gerissen aus dem sozialen Umfeld. „Man bleibt im familiären Setting, wird aber hier intensiv behandelt, betreut und begleitet", erklärt Huhn. Von 7.45 bis 15.45 Uhr sind die Patienten in der Tagesklinik, danach gehen sie nach Hause. Ein multiprofessionelles Team aus Ärzten, Therapeuten, Sozialpädagogen und
Fachkrankenpflegern sichert die Betreuung.

Seelische Notlagen
Geeignet ist das teilstationäre Angebot für alle Menschen in seelischen Notlagen. Vor allem sind es Patienten mit Depressionen, Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen und leichten psychotischen Störungen, die in der Tagesklinik behandelt werden können. „Eine Grenze müssen wir dennoch ziehen. Akuter Substanzkonsum bei Suchterkrankungen oder sehr starke und massiv beeinträchtigende Wahnvorstellungen können nicht tagesklinisch behandelt werden", sagt Dr. Stephanie Tieden. Sie ist leitende Oberärztin des Depressionszentrums und Neurostimulationszentrums und leitet die beiden anderen Tageskliniken für Erwachsene (1 und 2) mit 15 und zwölf Plätzen. Behandlungsziel ist es, den Alltag zu Hause alleine bewältigen zu können, sodass ambulante Unterstützung ausreicht. Haushalt erledigen, Arbeiten gehen, soziale Kontakte pflegen – das soll alles wieder möglich sein. Das Therapieprogramm dafür wird in der Tagesklinik individuell gestaltet. Gruppensitzungen, Ergotherapie, gemeinsames Essen, Einzelgespräche,
Entspannungsverfahren, Kunst- und Musiktherapie, aber auch gemeinsames Eis essen in der Stadt. „Ein gesunder Wechsel zwischen Anforderung bzw. Aktivität und Ruhe bzw. Regenerationszeit", erklärt Tieden.

Regelmäßige Tagesstruktur
Neben dem therapeutischen Ziel, die eigenständige Alltagsgestaltung zu fördern, geht es vor allem bei älteren Menschen darum, sich mit der Angst vor dem Alleinsein auseinander zu setzen. „Wenn sie beispielsweise in Rente gehen und dadurch ihre gewohnte Struktur verlieren, kann die Tagesklinik dabei unterstützen, alte Hobbys wiederzuentdecken oder neue soziale Kontakte zu knüpfen und somit eine regelmäßige Tagesstruktur wieder herzustellen", sagt Sandra Villagran. Sie ist Oberärztin der Abteilung für Gerontopsychiatrie und betreut die psychotherapeutische Tagesklinik, die es neu am Bezirkskrankenhaus gibt. Sechs Plätze stehen hier älteren Menschen zur Verfügung. 

„Unsere Tageskliniken sind ein attraktives Angebot – sowohl für die Patienten als auch unsere Mitarbeiter", ergänzt Prof. Dr. Thomas W. Kallert. Der Leitende Ärztliche Direktor der Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken ist deshalb schon voller Vorfreude, das tagesklinische Angebot künftig noch auszubauen: „Wir planen eine suchtmedizinische Tagesklinik. Damit schließen wir eine Lücke und können ein noch größeres Spektrum anbieten."

Info:
Eine Anmeldung in der Tagesklinik erfolgt mit einer Einweisung von Haus-oder Facharzt oder Psychotherapeut. Dann wird ein Termin für ein erstes Vorgespräch vereinbart:

Montag bis Freitag von 10 bis 11 Uhr unter Telefon
0921 283-5100

©GeBO

Von links: Prof. Dr. Thomas W. Kallert (Leitender Ärztlicher Direktor der Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken), Torsten Keller (Standortleiter am Bezirkskrankenhaus Bayreuth), PD Dr. med. Maximilian Huhn (Stellvertretender Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Bezirkskrankenhaus Bayreuth und Leitender Oberarzt der Tagesklinik Erwachsene 3), Sandra Villagran (Oberärztin der Abteilung für Gerontopsychiatrie am Bezirkskrankenhaus Bayreuth), Dr. Stephanie Tieden (Leitende Oberärztin des Depressionszentrums und Neurostimulationszentrums und allgemeinpsychiatrischer Tagesklinik, Depressionsstation A5 und Tagesklinik Erwachsene 1 + 2), Larissa Peter (Mitarbeiterin des sozialpädagogischen Dienstes in der Tagesklinik Erwachsene 3), Leonhard Sörgel (Fachkrankenpfleger in der Tagesklinik Erwachsene 3). ©Andrea Franz