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Lungenerkrankungen: Erster gemeinsamer Schritt der Maximalversorger - Klinikum Bamberg und Klinikum Bayreuth GmbH starten Kooperation

Die Klinikum Bayreuth GmbH baut die Versorgung von Lungenerkrankungen weiter aus. Da die Lungenheilkunde als Eintrittspforte in Diagnostik und Therapie von Patienten mit Lungenerkrankungen eine zentrale Rolle spielt, wird ihr am Klinikum Bayreuth zukünftig eine größere Bedeutung zukommen. Dieser wird durch die Umwandlung von einer Sektion innerhalb der Klinik für Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin in eine eigenständige Klinik für Pneumologie sowie durch die Ernennung von Dr. Claus Steppert zum Klinikdirektor Rechnung getragen. Dr. Steppert kehrt zu Jahresbeginn 2025 als Chefarzt der Klinik für Pneumologie an die Klinikum Bayreuth GmbH zurück – dem haben die Mitglieder des Aufsichtsrats in ihrer jüngsten Sitzung zugestimmt.

Dr. Steppert war von 2010 bis 2020, zunächst als Sektionsleiter, seit 2014 als Chefarzt der Klinik für Pneumologie an der Klinikum Bayreuth GmbH tätig und ist ein überregional bekannter herausragender Pneumologe mit besonderer Expertise für minimal-invasive Verfahren, die operative Eingriffe zum Teil ersetzen können.

Mit der Etablierung der Klinik für Pneumologie und der Berufung von Dr. Claus Steppert als Klinikdirektor vollzieht das Klinikum Bayreuth den nächsten Schritt zur Verbesserung der Versorgung von Lungenerkrankungen in der Region. „Mit diesem weiteren Segment des onkologischen Zentrums am Klinikum Bayreuth, dessen Zertifizierung durch Onkozert 2026 angestrebt wird, stärken wir die Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau in der Region", erläutert der Aufsichtsratsvorsitzende Oberbürgermeister Thomas Ebersberger die Entscheidung. Sein Stellvertreter im Aufsichtsratvorsitz, Landrat Florian Wiedemann, führt aus: „Mit dem in der Region bekannten Dr. Claus Steppert ist es gelungen, einen versierten Chefarzt zurückzugewinnen, der sein Konzept der Lungenmedizin in Stadt und Landkreis Bayreuth erfolgreich umsetzen wird. Mir ist dabei besonders wichtig, dass die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten in der Region ausgebaut wird." Das mit der Entscheidung verbundene Versorgungsangebot wird ergänzt durch die Vereinbarung zum Aufbau eines überregionalen Lungenkarzinomzentrums zusammen mit dem Klinikum der Sozialstiftung Bamberg.

Es geht um die Versorgungsqualität
Der gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat Mindestmengen pro Krankenhausstandort für bestimmte spezialisierte und planbare Eingriffe festgelegt. Dieser Festlegung liegt die Erfahrung zugrunde, dass die Behandlungsergebnisse nachweislich besser sind, wenn ein Krankenhaus - etwa bei Lungenkrebs - über Routine und Erfahrung verfügt. Ab 2025 müssen Krankenhäuser mindestens 75 Lungenkrebs-Operationen pro Jahr durchführen.

Allein werden weder die Klinikum Bayreuth GmbH noch das Klinikum Bamberg die neue Mindestmenge erreichen können. Aus diesem Grund sieht die Kooperation vor, dass die Operation ab 2025 nur noch an einem Standort erbracht werden wird, während Vor- und Nachsorge im jeweiligen wohnortnahen Krankenhaus erfolgen wird. Dietmar Pawlik, Geschäftsführer der Klinikum Bayreuth GmbH, und Martin Wilde, Vorstandsvorsitzender der Sozialstiftung Bamberg, sind sich einig: „Hier geht es nicht nur um die Erfüllung der Vorgabe des G-BA. Mit der Kooperation wird die Qualität in Diagnostik und Therapie inklusive des operativen Eingriffs gesteigert. Durch die gemeinsamen Standards erhöhen wir die Versorgungsqualität der Patienten." Mit den beiden Maximalversorgern in Oberfranken treffen sich zwei Krankenhäuser auf Augenhöhe. Pawlik: „Wir arbeiten mit den gleichen Standards, auf gleichem Niveau und in ähnlichen Strukturen eines Krankenhauses der maximalen Versorgungsstufe. Damit wird das hochqualifizierte Medizinangebot nachhaltig für die Region gesichert. Die Patienten werden auch weiterhin umfassend durch das Klinikum Bayreuth betreut. Das war uns wichtig."

Kooperation auf Augenhöhe
Kooperation auf Augenhöhe – das ist die Maxime, mit der die beiden Krankenhäuser der maximalen Versorgungsstufe in Oberfranken zukünftig noch enger zusammenarbeiten möchten. Die Klinikum Bayreuth GmbH und das Klinikum Bamberg verfügen beide über eine herausragende Kompetenz in der Lungenmedizin. Diese soll nun für eine optimale Diagnostik, operative Behandlung, onkologische Therapie und Nachsorge gebündelt und so ein gemeinsamer Pfad für Patientinnen und Patienten, die an Lungenkrebs erkrankt sind, etabliert werden. Strukturelle und personelle Vorbereitungen für die intensive Kooperation, die zu Jahresbeginn 2025 starten soll, werden jetzt getroffen.

Es ist das gemeinsame Ziel, eine qualitativ hochwertige Versorgung von Patienten sicherzustellen. Deshalb hat man eine Kooperation vereinbart, von der man in Bayreuth und in Bamberg überzeugt ist. Auch weil sie dem Bedürfnis der Patienten sowie deren Angehörigen nach einer wohnortnahen Behandlung Rechnung trägt. Denn so viel ändert sich im Ablauf für Patienten der Klinikum Bayreuth GmbH gar nicht. Für diese und ihre zuweisenden Ärzte bleibt die Pneumologie am Klinikum Bayreuth erste Anlaufstelle. Hier findet Diagnostik statt, hier werden Patienten auf die Operation vorbereitet, die Top-Mediziner dann am Klinikum Bamberg vornehmen. Krebstherapie und Nachsorge werden anschließend im Onkologischen Zentrum am Klinikum Bayreuth erbracht. Dies ist ein weiterer Schritt zur Stärkung der Klinikum Bayreuth GmbH.

Das Ziel: gemeinsames Lungenzentrum
Im Klinikum der Sozialstiftung Bamberg werden Dr. Steppert und sein Team mit der Klinik für Thoraxchirurgie (Chefarzt Dr. Bernd Linsmeier) und der Klinik für Pneumologie, thorakale Onkologie, Intensivmedizin, Allergologie und Schlafmedizin (Chefarzt Dr. Rumo David Leistner) zusammenarbeiten. Dr. Steppert und Dr. Linsmeier sind Bayreuther Weggefährten und haben vor Jahren bereits gemeinsam Konzepte für die Weiterentwicklung der Lungenmedizin und insbesondere für die Verbesserung der Behandlung von Lungenkrebs entwickelt, die jetzt neue Aussicht auf Umsetzung haben. Erstes Ziel der Kooperation zwischen Bayreuth und Bamberg ist es, im Jahr 2025 gemeinsam die konservative und operative Behandlung von Patienten mit Lungenkrebs auf höchstem Niveau sicher zu stellen. Wenn das erreicht ist, werden die Vorbereitung für eine Zertifizierung als standortübergreifendes Lungenkrebszentrum beginnen, die für 2026 angestrebt wird. Die Zertifizierung ist ein Gütesiegel für die Qualität der Patienten mit Lungenkrebs und stärkt das das Onkologische Zentrum der Klinikum Bayreuth GmbH.

Die Kooperation in der Lungenmedizin ist eine Blaupause für weitere mögliche Kooperationen zwischen den beiden Maximalversorgern. Dies entspricht der Idee der Krankenhausstrukturreform, mit klugen strategischen Vernetzungen flächendeckend die Versorgung in Oberfranken sicher zu stellen. „Wir werden mit weiteren Kooperationen die Ideen der Krankenhausstrukturreform umsetzen. Wir freuen uns schon auf weitere Gespräche mit künftigen Kooperationspartnern im stationären, aber auch ambulanten Bereich", sagt Geschäftsführer Pawlik. So bietet beispielsweise der Dienstantritt des neu berufenen Direktors der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie Prof. Dr. Christian Heim die Möglichkeit, Kooperationen in der Herzmedizin neu zu denken.

„Gesundheitsversorgung im Flächenstaat ist eine Gemeinschaftsaufgabe", so Oberbürgermeister Thomas Ebersberger. „Mit der Kooperation der beiden Krankenhäuser der höchsten Versorgungsstufe in Oberfranken werden ab 2025 die Anforderungen des Gesetzgebers, besonders auch zu den Mindestmengen, nachhaltig erfüllt." Dies werde die Zusammenarbeit mit einem Maximalversorger in kommunaler Trägerschaft intensivieren. „Und es zeigt die Stärke von kommunalen Trägern und wird uns wirtschaftlich voranbringen.", erklärt Landrat Florian Wiedemann. Bambergs Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der Sozialstiftung setzt auf weitere Zusammenarbeit: „Die Kooperation ist ein erster Schritt, den wir frühzeitig gemeinsam gehen." Meilenstein ist erreicht: Der Rohbau des neuen Zentrums für Magnetresonanztherapie am Klinikum Bayreuth ist fertiggestellt. Im ersten Quartal 2025 wird es fertiggestellt sein und in Betrieb gehen. Es wird sowohl für stationäre wie auch für ambulant behandelte Patientinnen und Patienten einen deutlichen Fortschritt bringen.

© Klinikum Bayreuth GmbH

Die Entscheidung fiel im Aufsichtsrat. Dessen Vorsitzender Oberbürgremeister Thomas Ebersberger, Klinikum-Geschäftsführer Dietmar Pawlik, Chefarzt Dr. Claus Steppert und der Vorsitzende des Krankenhauszweckverbandes, Landrat Florian Wiedemann, gehen zuversichtlich in die neue Kooperation. ©Klinikum Bayreuth